Siegestaler König Ludwigs II. von Bayern von 1871

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "LUDWIG II - KOENIG V. BAYERN"; Kopf nach rechts, darunter Signatur. Außen Schriftkreis.

Rückseite: Aufschrift "DURCH KAMPF - UND SIEG - ZUM FRIEDEN Im Abschnitt: FRIEDENSSCHLUSS ZU FRANKFURT A. M. 10 MAI 1871"; Weibliche Gestalt sitzt nach links, hält Lorbeerkranz und Füllhorn, vor ihr ein Lorbeerzweig. Oben und im Abschnitt Schrift.

König Ludwig II., der 1864 seinem früh verstorbenen Vater nachfolgte, war wohl die schillerndste Persönlichkeit auf dem bayerischen Königsthron. Für diese Einschätzung ist jedoch nicht sein eher zurückhaltendes Regierungshandeln verantwortlich, sondern seine großen und äußerst kostspieligen Bauprojekte. Zu diesen Bauprojekten zählen u.a. die Schlösser Neuschwanstein, Herrenchiemsee und Linderhof, die den Staatshaushalt Bayerns auf das Äußerste strapazieren sollten. Auch die Förderung der Kunst Richard Wagners ließ sich der König viel Geld kosten. Zum Mythos wurde er jedoch erst durch seinen frühen Tod im Starnberger See, nur wenige Tage nach dem er durch die Regierung entmündigt worden war. Die größte politische Bedeutung sollte sein formaler Beitrag zur Gründung des Deutschen Reichs 1871 sein, da er es war, der in einem Brief König Wilhelm von Preußen die Kaiserkrone antrug. Dieser vorliegende Taler, der auch als der letzte Geschichtstaler oder als Siegestaler bezeichnet wird, ist dem Sieg im Krieg von 1870/71 gegen Frankreich gewidmet. Ein anderer Taler mit dem gleichen Prägeanlass entstand auch in Preußen. Sie waren jedoch auch die letzten Taler, da 1871 die reichsweit gültige Markwährung eingeführt wurde und das Zeitalter von Taler und Gulden beendete.