Einseitige Probe zum 2-Mark-Stück König Ludwigs II. von Bayern von 1876

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "DEUTSCHES REICH 1876. ZWEI MARK"; Bekrönter Reichsadler, mit Adlerschild und Zollernschild als Herzschild. Außen Schriftkreis.

König Ludwig II., der 1864 seinem früh verstorbenen Vater nachfolgte, war wohl die schillerndste Persönlichkeit auf dem bayerischen Königsthron. Für diese Einschätzung ist jedoch nicht sein eher zurückhaltendes Regierungshandeln verantwortlich, sondern seine großen und äußerst kostspieligen Bauprojekte. Zu diesen Bauprojekten zählen u.a. die Schlösser Neuschwanstein, Herrenchiemsee und Linderhof, die den Staatshaushalt Bayerns auf das Äußerste strapazieren sollten. Auch die Förderung der Kunst Richard Wagners ließ sich der König viel Geld kosten. Zum Mythos wurde er jedoch erst durch seinen frühen Tod im Starnberger See, nur wenige Tage nach dem er durch die Regierung entmündigt worden war. Die größte politische Bedeutung sollte sein formaler Beitrag zur Gründung des Deutschen Reichs 1871 sein, da er es war, der in einem Brief König Wilhelm von Preußen die Kaiserkrone antrug. Diese einseitige Probe eines 2-Mark-Stücks von 1876 von Johann Adam Ries wurde in Silber ausgeführt. Hierbei zeigt der Adler leichte Abweichungen von der gewöhnlichen Adlerdarstellung auf den Reichsprägungen. Über den genauen Anlass der Anfertigung des Stempels und dieser Probe ist nichts bekannt.