Einseitiger Probeabschlag des Entwurfs zum 20-Mark-Stück von Johann Adam Ries von 1873

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Im Eichenkranz bekrönter Reichsadler, mit leerem Brustschild, darunter Jahreszahl zwischen Wertangabe.

König Ludwig II., der 1864 seinem früh verstorbenen Vater nachfolgte, war wohl die schillerndste Persönlichkeit auf dem bayerischen Königsthron. Für diese Einschätzung ist jedoch nicht sein eher zurückhaltendes Regierungshandeln verantwortlich, sondern seine großen und äußerst kostspieligen Bauprojekte. Zu diesen Bauprojekten zählen u.a. die Schlösser Neuschwanstein, Herrenchiemsee und Linderhof, die den Staatshaushalt Bayerns auf das Äußerste strapazieren sollten. Auch die Förderung der Kunst Richard Wagners ließ sich der König viel Geld kosten. Zum Mythos wurde er jedoch erst durch seinen frühen Tod im Starnberger See, nur wenige Tage nach dem er durch die Regierung entmündigt worden war. Die größte politische Bedeutung sollte sein formaler Beitrag zur Gründung des Deutschen Reichs 1871 sein, da er es war, der in einem Brief König Wilhelm von Preußen die Kaiserkrone antrug. Dieser Entwurf eines 20-Mark-Stücks von 1873 wurde von Johann Adam Ries für den Wettbewerb um die Gestaltung der Rückseite der Reichsmünzen eingereicht. Allerdings konnte sich sein Entwurf nicht durchsetzen, so dass es bei der Prägung weniger Probeabschläge, wie dem hier gezeigten, geblieben ist.