Silbermedaille von Alois Börsch auf die Fertigstellung des neuen Justizgebäudes in München 1897

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "LUITPOLD PRINZ-REGENT VON BAYERN"; Brustbild nach links. Außen Schriftkreis.

Rückseite: Aufschrift "DAS NEUE JUSTIZGE - BAEUDE IN MUENCHEN Unten: ERBAUT A. D. 1890-97. V. FR. THIERSCH"; Ansicht des Justizgebäudes. Darüber und darunter Schrift.

Prinzregent Luitpold wurde 1821 als dritter Sohn König Ludwigs I. geboren und war als nachgeborener Sohn nie für die Thronfolge vorgesehen. Als jedoch sein Neffe, König Ludwig II. von Bayern, der „Märchenkönig“, 1886 entmündigt wurde und dessen Nachfolger, Luitpolds jüngerer Neffe Otto, auf Grund seines Geisteszustands nicht regierungsfähig war, übernahm Luitpold als Prinzregent die Regierungsgeschäfte in Bayern. Luitpolds Regierungsstil kann wohl als abwartend bezeichnet werden und war, vor allem im Rückblick, von einer großen Kontinuität gekennzeichnet. Teilweise wird die Prinzregentenzeit noch heute verklärend als "Goldenes Zeitalter" Bayerns tituliert. Diese Silbermedaille wurde von Alois Börsch auf die Einweihung des neuen Justizpalastes gefertigt. Hierfür erhielt er als Mitarbeiter der Münchner Münze den Auftrag des Prinzregenten Luitpold. Dieses neue Justitzgebäude wurde von Friedrich Ritter von Thiersch errichtet und im Stil des Neubarock gestaltet.