Denar des Caracalla mit Herkulesdarstellung

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "ANTONINVS PIVS AVG GERM"; Belorbeerte Büste nach rechts. Außen Schriftkreis.

Rückseite: Aufschrift "P M TR P XVII - COS IIII P P"; Nach links stehender Herkules hält Zweig, Keule und Löwenfell. Außen Schriftkreis.

Nach dem Tod des Septimius Severus traten Caracalla und sein Bruder Geta 211 die gemeinsame Herrschaft an. Noch im Dezember des gleichen Jahres ließ jedoch Caracalla seinen Bruder ermorden. Seine folgende Alleinherrschaft war von einer starken Förderung des Militärs geprägt und wurde von antiken Geschichtsschreibern einhellig als Terrorherrschaft beschrieben. Die bedeutendsten politischen Entscheidungen seiner Amtszeit waren die Verleihung des Bürgerrechts an alle freien Einwohner des Reichs im Jahr 212 und die Einführung einer Silbermünze im Wert von zwei Denaren, heute als Antoninian bezeichnet, im Rahmen seiner Währungsreform 215 bzw. 216. Dieser Denar, der auf Grund der rapiden Inflation unter den Severern deutlich an Silbergehalt verloren hatte, sollte durch die Darstellung des Herkules die Abstammung des Kaiserhauses aus Leptis Magna in Afrika betonen, aber auch als Teil des Kaiserkults verstanden werden. Allerdings sind auch Anspielungen auf Commodus möglich, der durch die angebliche Adoption des Septimius Severus durch Mark Aurel zu einem Adoptivonkel des Caracalla geworden ist.