Antoninian des Valerian auf seine vergöttliche Gattin Egnatia Mariniana

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "DIVAE MARINIANAE"; Drapiertes Brustbild mit Schleier nach rechts. Außen Schriftkreis.

Rückseite: Aufschrift "CONSECRATIO"; Radschlagender Pfau frontal, blickt nach links. Außen Schriftkreis.

Nach dem Tod des Trebonianus Gallus konnte sein Feldherr Valerian den neuen Kaiser Aemilianus besiegen und selbst die Herrschaft in Rom antreten. Als Kaiser widmete er sich der Stabilisierung des Reichs und kämpfte im Osten gegen die Perser unter der Dynastie der Sassaniden. Das Reich konnte er durch eine informelle Teilung der Aufgaben zwischen seinem Sohn Gallienus und ihm selbst erreichen. Im Jahr 260 geriet er nach einer militärischen Niederlage in die Gefangenschaft der Perser, in der er in der Folge auch verstarb. Dieser Antoninian, eine Silbermünze im Wert von zwei Denaren, wurde zur Feier der Vergöttlichung der Gattin Valerians geprägt. Wahrscheinlich war sie sogar schon verstorben als Valerian die Herrschaft im Reich übernahm. Als Darstellung wurde der radschlagende Pfau gewählt, der als gängiger tierischer Begleiter die vergöttlichten Personen in die Welt der Götter bringen sollte. Dass die dargestellte Kaisersgattin bereits verstorben war, konnte jeder antike Betrachter an der Büste mit Schleier erkennen. Diese Darstellungsform war auf Münzen den verstorbenen Frauen vorbehalten.