Antoninian des Gallenius auf die sechste Prätorianerkohorte

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "GALLIENVS AVG"; Kürassiertes Brustbild mit Strahlenkrone nach rechts. Außen Schriftkreis.

Rückseite: Aufschrift "COHH PRAET VI P VI F"; Löwe mit Strahlenkreis um den Kopf steht nach rechts. Außen Schriftkreis.

Gallienus war der Sohn und Mitregent des Kaisers Valerian und konnte nach dessen Gefangennahme durch die Sassaniden die alleinige Herrschaft im Römischen Reich antreten. Seine Regierungszeit war von Aufständen und der Bildung des Gallischen Sonderreichs geprägt, wobei er gegen äußere Feinde Erfolge erzielen konnte. Im Jahr 268 fiel er einer Verschwörung seiner Offiziere zum Opfer. Dieser Antoninian, eine Silbermünze im Wert von zwei Denaren, war Teil einer großen Serie von Prägungen zu Ehren einzelner Legionen. Dabei wurde das Wappenbild der Legion bildlich dargestellt und zusätzlich der Name der Truppe in der Umschrift genannt. Dies war der erste Fall von eindeutig einzelnen Einheiten zuzuordnenden Sonderprägungen seit den Legionsdenaren des Mark Anton im ersten Jahrhundert vor Christus. Bei diesem Exemplar stand die sechste Prätorianerkohorte mit ihrem Wappentier, dem Löwen, im Mittelpunkt. Die Ausgaben für die Prätorianer stellten einen kleinen Sonderfall innerhalb der Legionsausgaben des Gallienus dar, da sie als einzige einer kleineren Einheit als einer Legion gewidmet waren.