Aureus des Diokletian auf den beschützenden Jupiter

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "IMP DIOCLETIANVS AVG"; Gepanzertes und belorbeertes Brustbild, hält Speer und Schild, nach links. Außen Schriftkreis.

Rückseite: Aufschrift "IOVI CONSERVATORI"; Jupiter steht nach links, hält Blitzbündel und Zepter. Außen Schriftkreis.

Diokletian ließ sich 284 von seinen Truppen zum Kaiser ausrufen und konnte sich schnell gegen seinen Konkurrenten Carinus durchsetzen. Unter seiner Herrschaft wurden die tiefgreifendsten Verwaltungsreformen der römischen Kaiserzeit durchgeführt. Dazu gehörte auch die Einführung der Tetrarchie, einer Herrschaft von einem Kollegium aus vier Kaisern, die Gesetze nur gemeinsam erlassen konnten. Allerdings konnte immer einer der Kaiser an den Brennpunkten des Imperiums anwesend sein und etwaige Revolten niederschlagen. Dieser Einschnitt wird auch als das Ende der Soldatenkaiser und der Beginn der Spätantike gesehen. Diokletian war auch der einzige römische Kaiser, der sich, im Jahr 305, freiwillig von seinen Ämtern zurückgezogen hat und seinen Lebensabend als Privatmann verbrachte. Auf diesem Aureus ließ Diokletian am Anfang seiner Regierung Jupiter als seinen Schutzgott darstellen, der ihm auch den Weg zur Macht eröffnet hatte. So war es im Verständnis der Zeit Jupiter der Kaiser Carus 283 mit einem Blitz erschlug, aber Diokletian, der sich wohl ganz in der Nähe des Kaisers aufhielt, verschonte. Diese enge Bindung des Kaisers an Jupiter könnte möglicherweise auch ein Grund für die massive Christenverfolgung die Diokletian mit seinen Mitkaisern 303 einleitete.