Stater mit säugender Kuh und Kalb

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Kuh mit zurückgewandtem Kopf nach rechts, ein Kalb säugend, über ihr Blume, vor ihr Zweig.

Rückseite: Längliches incusum.

Die Ursprünge der Münzprägung liegen im 7. Jahrhundert vor Christus in der heutigen Türkei. Diese ersten Münzen waren runde bis ovale Stücke aus Elektron, einer speziell dafür hergestellten Legierung aus Gold und Silber. Als Gewichtsstandard diente der Stater, der auch das größte Nominal darstellte. Bei diesem Stück handelt es sich um einen solchen Stater. Geprägt wurde sie in Ionien, also in der heutigen Westtürkei, wobei Ephesos als wahrscheinlichste Prägestätte anzusehen sein dürfte. Der Zeitraum der Prägung kann aber auf den Übergang vom 7. zum 6. Jahrhundert vor Christus eingegrenzt werden. Damit datiert diese Münze knapp 100 Jahre nach dem Beginn der Münzprägung und zeigt eine säugende Kuh mit ihrem Kalb. Jedoch trägt dieser Elektronstater noch keine Legende. Die Schrift sollte sich auf Münzen erst im Laufe des 6. und 5. vorchristlichen Jahrhunderts endgültig durchsetzen. Die Rückseite weist einen recht grob gestalteten, rechteckigen Stempelabdruck auf. Einen solchen tief eingeprägten Abdruck nennt man auch quadratum incusum.