Stater aus Ägina mit Landschildkröte

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Landschildkröte.

Rückseite: Fünfgeteiltes incusum.

Während die Münzprägung in Kleinasien entstanden ist, begann in Griechenland, also in den Gebieten, die dem heutigen Griechenland zuzurechnen sind, die Ausgabe von Münzen erst um das Jahr 600 v. Chr., also fast 100 Jahre nach dem Beginn in Kleinasien. Als erster Stadtstaat fing Ägina im Saronischen Golf an, Münzen prägen zu lassen. Zu diesem Zeitpunkt war Ägina wirtschaftlich und militärisch deutlich bedeutender als Athen und konnte auf dem Meer sogar eine Art Vormachtstellung für den Raum der griechischen Inseln beanspruchen. Diese Münzen trugen als Zeichen der großen Seemacht von Ägina das Bild einer Meeresschildkröte. Das änderte sich jedoch mit der Besetzung der Insel durch Athen im Jahr 456. Erst 52 Jahre später wurde Ägina wieder selbstständig und nahm auch die eigenständige Münzprägung wieder auf. Allerdings war ihre Seemacht endgültig gebrochen. Ein deutliches Zeichen hierfür erscheint auch auf den späteren Prägungen von Ägina. Dort ist, wie auch auf diesem Stück, statt einer Meeresschildkröte eine Landschildkröte abgebildet.