Tetradrachme aus Gela mit Gelasdarstellung

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Quadriga nach links, darüber Nike mit Kranz in Händen, im Abschnitt stehender Reiher.

Rückseite: Aufschrift "ΓΕΛΑΣ"; Vorderteil eines menschenköpfigen Stiers nach rechts, darüber Schrift.

Die Stadt Gela auf Sizilien lag am Fluss Gelas. Dieser Fluss und sein gleichnamiger Flussgott waren namensgebend. Unten den Tyrannen Hippokrates, Gelon und Hieron war Gela sogar die bedeutendste Macht auf Sizilien und konnte weite Teile der Insel beherrschen. Im Jahr 485 gelang Gelon sogar die Unterwerfung der Stadt Syrakus, wodurch einer der größten Konkurrenten ausgeschaltet werden konnte. Auf der Rückseite wurde der Flussgott als menschenköpfiger Stier gezeigt und auch sein Name als Legende wiedergegeben. Diese Darstellungsform war für Flussgötter in der frühen Klassik die gewöhnliche Abbildungsart. Über diese Kombination aus Bild und Schrift war die Stadt eindeutig zu identifizieren. Die Vorderseite war hingegen dem Tyrannen selbst vorbehalten. Dieser ließ auf vielen Typen das Pferdegespann darstellen, dass bei einem der großen Wettkämpfe, die mit den Olympischen Spielen vergleichbar waren, gewonnen hatte. Solch ein Erfolg wurde immer dem Besitzer des Gespanns angerechnet und brachte diesem höchste Anerkennung. Dies lag auch daran, dass Pferderennen und -zucht als Freizeitbeschäftigung der Reichen und Mächtigen schon in der Antike hohes Ansehen genoss.