Tetradrachme aus Leontinoi mit Dreifuß

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Belorbeerter Kopf des Apollon nach rechts.

Rückseite: Aufschrift "ΛΕΟΝΤΙΝΟΝ"; Löwenkopf nach rechts, außen drei Gerstenkörner, links Dreifuß, im Feld Schrift.

Die griechische Polis Leontinoi lag, im Gegensatz zu den anderen bedeutenden griechischen Siedlungen im heutigen Sizilien, nicht direkt am Meer, sondern einige Kilometer im Landesinneren. Wohl durch diese Lage begründet trugen die Prägungen von Leontinoi keine Bezüge zum Meer oder zur Seefahrt, stattdessen zeigte die Vorderseite das Bild des Gottes Apollon. Dieser Gott wurde mit Licht, Frühling und mit der Kunst assoziiert. Die Wahl eben dieser Gottheit als Münzbild erscheint umso verständlicher, wenn man bedenkt, dass Apollon eine besondere Rolle bei der Besiedelung Siziliens und der Neugründung der Städte zugeschrieben wurde. Auf der Rückseite wurde der namensgebende Löwe dargestellt. Dieser Löwenkopf war im Normalfall von vier Gerstenkörnern umgeben. Bei diesem Stück wurde jedoch statt des linken Gerstenkorns ein Dreifuß dargestellt, diese dienten u.a. zur Darbringung von Opfern. Ob es für diese Abweichung von der Norm einen besonderen Anlass gab, konnte bisher nicht rekonstruiert werden. Ergänzt wurde der Löwenkopf noch durch den Städtenamen, durch den die ausgebende Polis klar zu erkennen war.