100 Litren aus Syrakus

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "ΣΥΡΑΚΟΣΙΩΝ Beizeichen: ΚΑ"; Kopf der Arethusa nach links mit Amphyx und Sphendone, Ohrschmuck und Halskette, unter dem Kinn ein Punkt, im Feld Schrift.

Rückseite: Kniender Herakles nach rechts, mit Löwe ringend.

Die Stücke zu 100 Litren (20-fache Drachme) waren das größte Goldnominal in Syrakus während der hochklassischen Periode. Sie ersetzte wertmäßig zwei Dekadrachmen, die zusammen über 85g in Silber gewogen hätten. Damit war die Münze zu 100 Litren, mit 5,8g in Gold, das deutlich handlichere Zahlungsmittel für sehr große Zahlungen. Die Nymphe Arethusa, die Stadtgöttin von Syrakus, wurde nach der Mythologie von dem Flussgott Alpheios in der Peloponnes verfolgt. Sie floh unter dem Meer und tauchte in der den Kern von Syrakus bildenden Insel Ortygia als Süßwasserquelle wieder auf. Das Bild der Arethusa folgte in weiten Teilen den Darstellungen auf den Dekadrachmen und bildete bei diesen Goldmünzen das Vorderseitenmotiv. Allerdings wurde es um ein Beizeichen aus den Buchstaben KA ergänzt. Die Rückseite war hingegen dem Herakles vorbehalten. Er wurde dargestellt, wie er gerade einen Löwen niederrang. Ob es sich dabei um den nemeischen Löwen handeln sollte, ist nicht sicher, aber durchaus plausibel. Dieses musste Herakles als erste seiner zwölf Aufgaben töten. Nachdem er ihn erfolgreich erwürgt hatte, trug er den Löwenkopf als Helm, was auch vielfach in der Münzprägung seinen Niederschlag fand.