Seleukidische Tetradrachme von Demetrios II. aus seiner zweiten Regierungszeit

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Bärtiger Kopf nach rechts mit Diadem.

Rückseite: Aufschrift "ΒΑΣΙΛΕΩΣ - ΔΗΜΗΤΡΙΟΥ - ΘΕΟΥ - ΝΙΚΑ - ΤΟΡΟΣ"; Zeus sitzt nach links, auf Zepter gestützt, hält mit der Rechten bekränzende Nike, im Feld zwei Monogramme und Schrift.

Demetrios II. kämpfte zunächst gegen mehrere Usurpatoren um das Erbe seines Vaters und sah sich in dessen Nachfolge als einzig legitimen seleukidischen König. Allerdings geriet er 139/138 v. Chr. in parthische Gefangenschaft. Während dieser Zeit ehelichte Demetrios sogar eine Partherin. Aus der Gefangenschaft konnte er erst 129 v. Chr. wieder zurückkehren, als sein Bruder Antiochos VII. einen Kriegszug gegen die Parther führte. Der sich anbahnende Thronstreit wurde durch den frühen Tod des Antiochos beendet, bevor er richtig begonnen hatte. Allerdings fiel er bereits 125 v. Chr. während des Feldzugs gegen Ägypten. Seine Portraits auf den Münzen seiner zweiten Regierungszeit zeigten Demetrios II. mit einem Bart. In der Forschung ist es seit Jahren umstritten ob mit dem Wechsel auf eine bärtige Darstellungsweise eine Angleichung an eine Gottheit oder an die Mode und Darstellungstradition der Parther beabsichtigt war. Für die Angleichung an Zeus spräche die Zeusdarstellung auf der Rückseite dieser Tetradrachme, allerdings kann dies nicht erklären, warum die Darstellung der Barttracht direkt nach der Rückkehr aus der parthischen Gefangenschaft einsetzte.