Ägyptische Octadrachme in Gold von Ptolemaios II.

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "ΑΔΕΛΦΟΝ"; Doppelbüste nach rechts, Ptolemaios mit Diadem und Chlamys, Arsinoe mit Diadem und Schleier, darüber Schrift.

Rückseite: Aufschrift "ΘΕΟΝ"; Doppelbüste nach rechts, Ptolemaios mit Diadem und Himation, Berenike mit Diadem und Schleier, darüber Schrift.

Ptolemaios II. konnte nach dem Tod Ptolemaios I. ein relativ stabiles Reich übernehmen und dessen Bestand erhalten. Auf seine Regierung geht auch die Intensivierung des Herrscherkults der Ptolemäer zurück. So ließ er seine Eltern vergöttlichen und als rettende Götter gemeinsam mit Alexander dem Großen verehren. Dessen Grab verlegte Ptolemaios II. auch von Memphis nach Alexandria, um den Nachfolgeanspruch seiner Dynastie weiter zu stärken. Für sich selbst und seine zweite Gemahlin Arsinoe II., seine Schwester, nahm er eine gottgleiche Verehrung in Anspruch und gab sich den Beinamen "der Geschwisterliebende". Diese Ehe unter Geschwistern und die Verherrlichung dessen folgten der altägyptischen Tradition, während sie einen klaren Bruch mit der griechisch-makedonischen Tradition markierte. Auf dieser Octadrachme in Gold, einem der größten Goldnominale der Antike, ließ Ptolemaios sich und seine Gattin auf der Vorderseite und ihre beider Eltern auf der Rückseite darstellen. Hierbei zielte die Legende der Rückseite auf die Göttlichkeit der Eltern ab.