Tetradrachme des Partherkönigs Mithridates I.

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Bärtiger Kopf mit Diadem nach rechts.

Rückseite: Aufschrift "ΒΑΣΙΛΕΩΣ - Μ - ΕΓΑΛΟΥ - ΑΡΣΑ - ΚΟΥ - ΦΙΛΕΛΛΗ - ΝΟΥ Im Abschnitt: ΔΟΡ"; Herkules steht nach links, hält Opferschale, Keule und Löwenfell. Im Feld und im Abschnitt Schrift.

Mithridates I. war einer der bedeutendsten frühen Könige des Partherreichs. Ihm gelang es in mehreren Kriegen weite Teile des heutigen Irans und des antiken Mesopotamien zu erobern. Dabei konnte er sogar 140/139 v. Chr. den seleukidischen König Demetrios II. gefangennehmen, der erst wenige Jahre nach dem Tod des Mithridates seine Freiheit zurückerlangen konnte. Solch lange Gefangenschaften von Königen anderer Reiche waren in der Antike eher die Ausnahme. In seiner Münzprägung lehnte sich Mithridates an den griechischen Kulturraum an. So übernahm er zwar Gewicht und grundlegende Gestaltung der Tetradrachmen der anderen hellenistischen Reiche, passte diese jedoch bei Barttracht und Götterauswahl durchaus den parthischen Gepflogenheiten an. Man kann wohl auch davon ausgehen, dass er den Griechen und ihrer Kultur aufgeschlossen gegenüberstand, da ihm sogar der Beiname "Griechenfreund" beigegeben wurde.