Keltische Tetradrachme nach dem Vorbild von Thasos

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Kopf des Dionysos nach rechts.

Rückseite: Herakles steht nach links, hält Keule und Löwenfell, außen doppelte Punktlinie.

Die keltische Münzprägung zeichnet sich durch ihren ganz eigenen Stil aus. Für diese keltische Münze diente eine Tetradrachme aus der griechischen Stadt Thasos als Vorbild. Dabei wurden die Münzbilder von Vorder- und Rückseite mit wachsendem zeitlichen und räumlichen Abstand zur Ursprungsprägung immer stärker stilisiert. Bei dieser bereits relativ späten Prägung wurde der Kopf des Dionysos auf der Vorderseite bereits stark verändert. Noch stärker fallen jedoch die Anpassungen an den keltischen Stil auf der Rückseite auf. Dort wurde die Heraklesdarstellung stark vereinfacht und die Umschrift, die auf den Originalen aus Thasos noch umfangreich war, wurde zu einer doppelten Punktreihe stilisiert. Dieser stark vereinfachende, in Teilen fast modern wirkende Stil der Kelten macht die keltische Numismatik zu einem der numismatisch und künstlerisch spannenden Forschungsgebiete der antiken Numismatik.