Solidus des Theodosius II. aus Konstantinopel

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "D N THEODO - SIVS P F AVG"; Behelmte und gepanzerte Frontalbüste mit Perlendiadem, hält Speer und Schild, mit Reiterdarstellung. Außen Schriftkreis.

Rückseite: Aufschrift "SALVS REI - PVBLICAE Im Abschnitt: CONOB"; Zwei nimbierte Kaiser thronen frontal, halten jeweils Langkreuz und Mappa. Außen und im Abschnitt Schrift.

Die Teilung des Römischen Reichs in eine westliche und eine östliche Hälfte im Jahr 395 n. Chr. gilt gemeinhin als ein großer Wendepunkt der Weltgeschichte. So hätte die Entwicklung der beiden Reichsteile kaum unterschiedlicher sein können. Während der Westteil des Reichs keine 100 Jahre später untergehen sollte, entwickelte sich aus dem Ostteil das Byzantinische Reich, das noch über 1000 Jahre Bestand haben sollte. Am Anfang dieser Entwicklung stand Kaiser Theodosius II. der als zweiter Kaiser des Ostteils des Römischen Reichs für eine gewisse Stabilisierung der Verhältnisse und den Frieden mit den Persern sorgte. Am bekanntesten ist wohl die unter ihm errichtete theodosianische Mauer im heutigen Istanbul. Dieses Bollwerk sollte, von der Landseite her, erstmals 1453, also über 1000 Jahre nach seiner Fertigstellung, überwunden werden. Dieser Solidus, die wichtigste Goldmünze der Spätantike, zeigte auf der Vorderseite den gerüsteten Kaiser. Auf der Rückseite wurde das Wohl und der Zusammenhalt der beiden Reichsteile beschworen. Zur Verdeutlichung wurden auch die beiden Kaiser, Theodosius II. und sein Neffe Valentinian III. als Kaiser des Westteils, als gemeinsam regierende Kaiser dargestellt.