Fränkischer Solidus aus der Rheinregion

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Gepanzerte Büste nach links mit Diadem. Außen Trugschrift.

Rückseite: Aufschrift "Im Abschnitt: CON"; Zwei frontal stehende Personen mit Zeptern, zwischen ihnen ein unklares Objekt. Außen Trugschrift, im Abschnitt Schrift.

Die Franken waren eine der Völkerschaften denen es im Laufe der Völkerwanderungszeit gelang ein eigenes Reich aufzubauen. Dieses fränkische Königreich sollte unter Karl dem Großen und seinen Nachfolgern zur Keimzelle der mittel- und westeuropäischen Staatenwelt des Mittelalters und der Neuzeit werden. Im 6. Jahrhundert hatten die Franken das Währungssystem des untergegangenen Weströmischen Reichs übernommen, wobei vor allem die Goldprägungen eine bedeutende Rolle einnahmen. Meistens orientierte man sich dabei am Gewicht des Solidus, der bedeutendsten spätantiken Goldmünze, oder des Tremissis, einem Stück im Wert eines Drittelsolidus. Dieser Solidus entstand wohl im 6. Jahrhundert unter einem nicht sicher zu bestimmenden fränkischen König. Das Bild der Vorderseite zeigt einen stilisierten Herrscherkopf mit einer unkenntlichen Trugschrift als Legende. Es war jedoch für die Menschen nicht wichtig, was dort stand, sondern dass sich dort Zeichen und eine Bildsprache fanden, die einer regulären römischen Goldmünze ähnlich war. Dies war nämlich, neben dem Gewicht und dem Edelmetallgehalt, entscheidend dafür, dass die Münze bei Zahlungen akzeptiert wurde.