Denar/Pfennig des Augsburger Bischofs Ulrich I. des Heiligen

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "OVDALRICVS EPS (retrograd)"; Kreuz, in den Winkeln Punkt - Punkt - Punkt - Leer, außen Schriftkreis.

Rückseite: Aufschrift "AVGVST CIVITAS. ENCI (retrograd)"; Letternkirche mit Münzmeisternamen und zwei Stufen, außen Schriftkreis.

Bischof Ulrich von Augsburg übernahm sein Amt 923 in der Zeit der großen Ungarneinfälle ins Reich. Diese waren mit großen Verwüstungen verbunden. Zum Heiligen avancierte Ulrich durch die wichtige Rolle, die er während der Schlacht auf dem Lechfeld 955 inne hatte. In dieser Schlacht konnten die Ungarn vernichtend geschlagen werden, so dass es in der Folge nicht mehr zu Überfällen in diesem Umfang kam. Als enger Vertrauter des Königs und späteren Kaisers stand er auch bereits bei der Revolte des Königssohns Liudolf von 952-954 treu an der Seite Ottos I. des Großen. Bischof Ulrich starb, nachdem der Kaiser 972 dessen Rücktritt verhindert hatte, 973 nach einem 50-jährigen Pontifikat mit über 80 Jahren. Ulrich war auch der erste Bischof von Augsburg der mit königlicher Billigung Münzen prägen durfte. Diese entsprachen in Gestaltung, Gewicht und Silbergehalt den königlichen Geprägen aus der Münzstätte Regensburg.