Obol/Hälbling des Augsburger Bischofs Eberhard I.

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "EBERHAR EPS"; Kreuz, in den Kreuzwinkeln Keil - Punkt - Keil - Punkt, außen Schriftkreis.

Rückseite: Aufschrift "AVGSTA CIV"; Säulentempel mit 3 Säulen und einer Stufe, außen Schriftkreis.

Bischof Eberhard von Augsburg gehörte zum Beraterkreis des Kaisers, bevor er 1029 zum Bischof von Augsburg ernannt wurde. Er war auch nach seiner Bischofswahl noch ein wichtiger Berater des Kaisers und nahm an der Synode von Tribur 1036 teil. Auf dieser Synode wurde die Einführung einer Messe in Augsburg zu Ehren des heiliggesprochenen Bischofs Ulrich beschlossen. Wirtschaftsgeschichtlich ist seine Schenkung der Lechbrücke bei Augsburg, mit dem zugehörigen Brückenzoll, an das Kloster St. Afra in Augsburg von großer regionaler Bedeutung, da es einer der frühesten Brückenzolltarife im bayerischen Raum war. Numismatisch folgte er dem Vorbild Kaiser Konrads II. und übernahm die Gestaltung seiner Obole, Münzen im Wert eines halben Pfennigs, von dessen Prägungen. Solche Obolprägungen waren in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts in Bayern noch sehr selten. Allerdings wurden sie in Augsburg zur Entrichtung des Brückenzolls benötigt, was wohl immer wieder die Ausprägung kleinerer Mengen dieses Nominals begünstigt haben könnte.