Dünnpfennig des Augsburger Bischofs Hartwig von Lierheim

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Brustbild einer geflügelten Figur mit Kreuzstab. Außen 16-zackiger Rand, zwischen den zacken je ein Ringel und ein Kerbreif.

Rückseite: Dreitürmiges Gebäude über dreifachem Bogen mit Tor. Außen doppelter Fadenkreis, Kreis aus Kreuzchen und Kerbreif.

Der Augsburger Bischof Hartwig I. von Lierheim stand während des Schismas, in diesem Fall die Herrschaft Papst Alexanders III. auf der päpstlichen und vier Gegenpäpsten auf der kaiserlichen Seite, stehts auf Seiten des Kaisers. Er war auch einer der engeren Berater Kaiser Friedrich Barbarossas. Numismatisch stand Hartwig in der Tradition seiner Vorgänger und ließ Dünnpfennige nach Augsburger Gewicht und Silbergehalt prägen. Der damit bediente Augsburger Währungsraum hatte sich jedoch erst gut 100 Jahre früher durch ein kaiserliches Privileg vom Regensburger Währungsraum emanzipiert und konnte seine Bedeutung bis über den Brenner hinaus bis nach Südtirol ausdehnen. Diese Dünnpfennige zeichneten sich dadurch aus, dass sie auf der einen Seite meist ein gut erkennbares, relativ tief in den Stempel geschnittenes Münzbild hatten, dass meist die flacher geschnittene Rückseite störte oder sogar gänzlich unkenntlich machte. Daraus sollten sich unter Hartwigs Nachfolger die Augsburger Brakteaten, also sehr dünne einseitige Pfennige, entwickeln.