Pfennig/Brakteat Kaiser Heinrichs VI. oder König Philipps von Schwaben aus Donauwörth

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Gekröntes Paar hält gemeinsam den Reichsapfel, darunter Lilie auf Kugel. Außen Wulstreif und ein Lilienbogenkreis.

Im Währungsraum des Augsburger Pfennigs gab es auch königliche Münzstätten. Eine davon war die Prägestätte Donauwörth, die Stadt unterstand direkt dem König bzw. Kaiser. Während bis zur Stauferzeit die Währungsräume im Reich immer kleiner wurden, diese Zeit nennt man auch die Zeit des regionalen Pfennigs, tendierten sie im Spätmittelalter dazu wieder deutlich größer und damit überregionaler zu werden. Dieser Pfennig, eben aus der Zeit des regionalen Pfennigs, könnte unter zwei Kaisern, Heinrich VI. oder Philipp von Schwaben, geprägt worden sein. Er zeigt den Kaiser mit seiner Gemahlin. Dabei folgte die Münze in der Randgestaltung, dem Gewicht und dem Silbergehalt den Brakteaten aus Augsburg. Die wörtliche Bedeutung von Brakteat ist "dünnes Blech", allerdings ist diese Bezeichnung erst in der späteren numismatischen Forschung entstanden und war im Mittelalter noch vollkommen unbekannt. Problematisch war an diesen Münztypen die kurze Haltbarkeit und die zum Teil kurzen Verrufungsfristen. Das bedeutet, dass die alten Münzen für ungültig erklärt wurden und in neue Münzen umgetauscht werden mussten. Dieser Münzverruf war ein lukratives Geschäft für den Prägeherren, aber ein Minusgeschäft für Bürger und Händler.