Goldgulden des Würzburger Bischofs Lorenz von Bibra von 1508

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "LAVRENC EPS HERBN FRA DVX 1508"; Gevierter Wappenschild des Bischofs. Außen doppelter Perlkreis, dazwischen Schriftkreis.

Rückseite: Aufschrift "MONE NOVA - AVR WIRCZP"; Hüftbild des nimbierten Heiligen Kilian mit Mitra, hält in der Rechten ein Schwert, in der Linken den Krummstab, ist umgeben von einem Vielpaß, unter ihm Rechenschild. Außen doppelter Perlkreis, dazwischen Schriftkreis.

Lorenz von Bibra war im Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit und in der frühesten Phase der Reformationszeit Bischof von Würzburg. Ein kleines numismatisches Kuriosum stellt die Wappendarstellung dieses Bischofs dar, da sein Familienwappen einen steigenden Biber zeigte, der als sprechendes Wappen für das Geschlecht derer von Bibra stand. Somit gehören die Prägungen des Lorenz von Bibra zu den ganz wenigen Münzen, die die Darstellung eines Bibers im Münzbild tragen. Unter Lorenz von Bibra setzte auch die Prägung von Goldgulden in Würzburg ein. Damit folgten sie dem Trend hin zur Goldprägung, der im 13. Jahrhundert in Italien begann und sich ab dem 14. Jahrhundert über Ungarn und das Rheinland im ganzen Reich ausbreitete. Dabei waren die Würzburger Bischöfe mit dieser Neuerung ebenso zurückhaltend wie die Herzöge von Bayern, während andre Prägeherren aus dem heute bayerischen Raum schon deutlich früher mit der Prägung von Goldmünzen begannen.