Wallfahrtsmedaille des Chorherrenstifts Herrenchiemsee

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "IMAGO S SEBAST PATRONI CATHEDR ECCL CHIEMENSIS Unter Postament: SPINOLA D SEBAST"; Von Pfeilen durchbohrtes Brustbild des Heiligen Sebastian auf Postament, darin Röhrenknochen, darunter und außen Schrift.

Rückseite: Aufschrift "IMAGO S XYSTI PAP MART PATRONI CATHE ECCL CHIEMENS Unter Postament: MAXILLA D XYSTI"; Mitriertes Hüftbild des Heiligen Papstes Sixtus II. mit Papstkreuz und Trauben auf Postament, darunter und außen Schrift.

Diese religöse Medaille wurde wohl Mitte des 17. Jahrhunderts hergestellt. Im Gegensatz zum Produktionszeitpunkt ist der Auftraggeber bestens bekannt. Es handelte sich nämlich um eine Auftragsarbeit des Augustinerchorherrenstifts Herrenchiemsee. Die Mitglieder dieses Stifts stellten auch gleichzeitig das Domkapitel des 1215 gegründeten Bistums Chiemsee. Bei diesem Stück fehlt jedoch jeglicher Hinweis auf den Bischof, so dass eine exakte Datierung nur schwer möglich ist. Die beiden Seiten zeigen die Stiftsheiligen, Papst Sixtus II., sowie den Heiligen Sebastian. Dabei wurde Sebastian mit den Attributen seines Martyriums dargestellt, also mit dem von Pfeilen durchbohrten Oberkörper. Hingegen wurde Papst Sixtus II. im päpstlichen Ornat gezeigt, wobei die Trauben in seiner Hand ihm als kennzeichnendes Attribut beigegeben wurden. Dadurch war er vom ebenfalls heiligen Papst Sixtus I. zu unterscheiden. Die hochovale, vergoldete Silbermedaille wurde zeitgenössisch in einer eher schlichten Form gefasst.