Phantaiseprägung eines Pfennigs des Eichstätter Bischofs Kaspar von Seckendorff von 1594

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "1594 C"; Hochstifts- und Bischofswappen, darüber Jahreszahl, darunter Buchstabe. Außen Perlkreis.

Rückseite: Spuren von drei versetzten Prägeversuchen! Sonst einseitige Prägung.

Kaspar von Seckendorff war von 1590 bis 1595 Bischof von Eichstätt. Allerdings wurde ihm bereits 1593 ein Koadjutor zur Seite gestellt. Als solcher führte er zum Teil die Amtsgeschäfte und war auch als Nachfolger des amtierenden Bischofs vorgesehen. Von ihm sind keine Münzen bekannt. Das einzige Stück, dass sein Wappen trägt und vorgibt während seiner Amtszeit geprägt worden zu sein, ist eine moderne Fälschung aus dem 19. Jahrhundert. Bei diesem lässt sich auf der Rückseite nachweisen, dass es zumindest drei missglückte Prägeversuche auf der selben Seite gab. Anschließend wurde das Stück umgedreht und die andere Seite wurde vollständig und korrekt ausgeprägt. Solche Fälschungen von Münzen die nie existierten, die aber von Sammlern und Museen gesucht wurden, um ihre Sammlungen zu vervollständigen, waren ein durchaus gängiges Phänomen von der Renaissance bis in das 19. Jahrhundert hinein.