Halbbatzen des Eichstätter Bischofs Johann Christoph von Westerstetten

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "IOHANNES CHRISTOPH E E"; Hochstifts- und Familienwappen, darüber Jahreszahl, darunter Blüte. Außen Fadenkreis, Schriftkreis und Perlkreis.

Rückseite: Aufschrift "FERDINAN II R I S A"; Reichsapfel, darin Wertzahl. Außen Fadenkreis, Schriftkreis und Perlkreis.

Johann Christoph von Westerstetten war von 1612 bis 1637 Bischof von Eichstätt. Lange Jahre seines Pontifikats waren von den Wirren des Dreißigjährigen Kriegs überschattet. So gelang es ihm zwar zahlreiche Gebiete, gerade in der Oberpfalz, mit Unterstützung Bayerns zu rekatholisieren, allerdings musste er auch die Zerstörung Eichstätts durch schwedische Truppen miterleben. In der seiner Münzprägung ging Bischof Johann Christoph insofern neue Wege, dass er, als erster Eichstätter Bischof, in allen Nominalen Münzen prägen ließ. Das bedeutet, dass unter ihm vom Pfennig bis zum Taler zahlreiche Silbernominale ausgemünzt wurden. Diese wurden noch durch die beiden Goldnominale Goldgulden und Dukat ergänzt. Bei diesem Halbbatzen im Wert von zwei Kreuzer handelt es sich um eine relativ guthaltige Silbermünze nach dem Ende der Kipper- und Wipperzeit, einer der größten Münzverschlechterungen der europäischen Geldgeschichte, die erst 1623 beendet werden konnte. In dieser Zeit verloren vor allem die kleinen Silbernominale innerhalb von 3 Jahren über 90% ihrer Kaufkraft.