Hälbling der Passauer Bischöfe aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Nach links steigender Wolf, dahinter Krummstab.

Otto von Lonsdorf wurde 1254 zum Bischof von Passau gewählt und starb 1265 in diesem Amt. Vor allem eine Entscheidung seines Pontifikats sollte in Passau für zwei Jahrhunderte nachwirken. Es war nämlich Bischof Otto, der 1260 die bisher üblichen Passauer Pfennige, immer wieder von Verschlechterungen von Gewicht und Feingehalt betroffen waren, außer Kurs setzte. Im Rahmen einer Münzreform führte er stattdessen einen sogenannten ewigen Pfennig ein, dessen Bild, Gewicht und Feingehalt immer konstant bleiben sollte. Bestrebungen der Prägeherren, die auf die Etablierung solcher Ewiger Pfennige zielten, können auch als Beginn des numismatischen Spätmittelalters in Bayern gesehen werden. Allerdings haben solche Prägungen auch den Nachteil, dass sie sich nicht mehr einem Bischof zuweisen lassen. In diesem Fall ist nur der Beginn der Prägung unter Otto eindeutig zu datieren, so dass Stücke diesen Typs oft ihm zugewiesen werden. Bei diesem Hälbling ist jedoch sicher, dass er erst in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts entstanden sein kann, jedoch kann kein Bischof sicher als Prägeherr benannt werden.