Beschreibung
Vorderseite: Nach rechts steigender Wolf und nach links steigendes Einhorn auf gespaltenem Schild.
Ulrich III. von Nußdorf war von 1451 bis 1479 Fürstbischof von Passau. In sein Pontifikat fiel u.a. die Gründung des Bistums Wien, wodurch die Diözese des Passauer Bischofs, ohne dessen Zustimmung, massiv verkleinert wurde. Er war auch der erste Bischof seit rund 200 Jahren, der wieder auf seine Person bezogene Münzen in Passau prägen ließ. Dabei setzte er sein Familienwappen, ein Einhorn, neben das Hochstiftswappen, den Wolf. Diese Verwendung des Familienwappens zur Bezeichnung des Prägeherren, in diesem Fall des Bischofs, war im Spätmittelalter, wie auch in der Frühen Neuzeit, übliche Praxis. Allerdings wurde das Wappen auf den größeren Nominalen meist noch von einer Legende ergänzt, die den Namen nannte. Auf den Kleinmünzen, wie diesem Pfennig, wurde jedoch nur in den wenigsten Fällen auch der Name in der Legende in Abkürzung angegeben. Bei der Zuweisung solcher Stücke sind somit Kenntnisse der Wappen unerlässlich.