Halbbatzen des Passauer Bischofs Wiguläus Fröschl von Marzoll

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "MONETA EPI PATAVIENSIS 1509"; Dreifeldiges Wappen, links Wolf, rechts oben Löwe, unten Frosch, in Vielpaß. Außen doppelter Perlkreis, dazwischen Schriftkreis.

Rückseite: Aufschrift "S STEPH OR - A PRO NOB"; Stehender Heiliger Stephan hält Palmwedel und Steine. Außen doppelter Perlkreis, dazwischen Schriftkreis.

Wiguläus Fröschl von Marzoll war von 1500 bis 1517 Fürstbischof von Passau. Er hatte während seines Pontifikats stark mit den Folgen des Hochwassers von 1501 in seiner Bischofsstadt zu kämpfen. So versuchte er u.a. durch Steuererleichterungen den wirtschaftlichen Wiederaufbau zu fördern. Außerdem begann er innerkirchliche Reformen, die jedoch auf Grund der Reformation, die in seinem Todesjahr ihren Anfang nahm, nur geringe Auswirkungen entfalten konnten. Numismatisch ist Bischof Wiguläus insofern von größerer Bedeutung, als er der erste Passauer Bischof war, der größere Silbermünzen als den Kreuzer und sogar Goldmünzen prägen ließ. Dieser Halbbatzen, auch Gröschl genannt, hatte den Wert von zwei Kreuzern. Er zeigt dabei das Bischofswappen mit dem Passauer Wolf, einem Löwen mit menschlichen Gesichtszügen und einen Frosch. Der Frosch war dabei das sprechende Wappen der Familie Fröschl.