Halbtaler/Halbguldiner des Passauer Administrators Ernst von Bayern

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "ERNESTVS ADMI PATA VTRI BAVARIE DVX Im Feld: E"; Löwen- und Rautenschild, darüber Jahreszahl, darunter Buchstabe. Außen doppelter Perlkreis, dazwischen Schriftkreis.

Rückseite: Aufschrift "S STEPHANVS PROTHOMARTIR"; Stehender Heiliger Stephan hält Palmwedel, Buch und Steine, zu seinen Füßen das Hochstiftswappen. Außen doppelter Perlkreis, dazwischen Schriftkreis.

Ernst Herzog von Bayern war ein nachgeborener Sohn des bayerischen Herzogs Albrecht IV. und war für die geistliche Laufbahn vorgesehen. Er wurde 1517 zum Administrator von Passau gewählt, legte dieses Amt aber 1541 nieder und empfing nie die Priester- oder gar die Bischofsweihe. In geistlichen Angelegenheiten war er vor allem ein entschiedener Gegner der Reformation und versuchte diese in seinen Territorien und darüber hinaus zurückzudrängen. Bei seinen weltlichen Angelegenheiten gelang es ihm durch geschickte Wirtschaftsaktivitäten die Schulden des Bistums verringern und seinen eigenen Wohlstand zu mehren. Als Administrator von Passau setzte Ernst die Münzprägung seines Vorgängers fort. Allerdings ließ er diese noch um die Prägung von Guldinern, dieser Münztyp wurde später als Taler bezeichnet, prägen. Der Name Guldiner kam daher, dass diese Silbermünzen dem Wert eines Goldgulden entsprechen sollten. Bei diesem Halbguldiner ließ er seine Wappen auf der Vorderseite anbringen, während das Hochstiftswappen zu Füßen des Heiligen Stephanus auf der Rückseite seinen Platz fand.