Reichsguldiner des Passauer Bischofs Urban von Trenbach

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "VRBANVS D G EPS PATAVIEN 1569 Im Feld: S - S"; Stehender Heiliger Stephanus hält Palmzweig, Buch und Steine, vor ihm der gevierte Familien- und Hochstiftsschild, im Feld Buchstaben. Außen Fadenkreis, Schriftkreis und Kordelkreis.

Rückseite: Aufschrift "MAXIMILIA IMPE AVGVS P F DECRETO"; Doppelköpfiger Reichsadler, darüber Krone, auf der Brust Reichsapfel, darauf Wertzahl. Außen Fadenkreis, Schriftkreis und Kordelkreis.

Urban von Trenbach war von 1561 bis 1598 Fürstbischof von Passau. Er war sehr interessiert an Astronomie, Astrologie und Alchemie, wobei er wohl auch selbst in allen drei Bereichen tätig wurde. Bei seinen Münzen lässt sich kein gesichertes Prägesystem feststellen, da er, nach Kellner, von Stempeln oft Abschläge in verschiedenen Metallen anfertigen ließ, ohne dass heute zu erkennen wäre, welches Stück die eigentliche Münze und welches der Abschlag im anderen Metall wäre. Erst 1569 begann die Ausprägung von regulären Kurantmünzen nach der Reichsmünzordnung. Das erste entsprechende Stück war der Reichsguldiner, oder auch Reichstaler, von 1569. Bei dieser Münze war die Vorderseite dem Bild des Heiligen Stephan und dem Wappen mit Namensnennung des Bischofs vorbehalten. Die Rückseite hingegen war den Reichsguldinern aller Prägeherren gemein, da sie den Kaisernamen in der Legende Trug. Als Bild war der Reichsadler mit der Wertzahl 60, für den Wert von 60 Kreuzern, festgelegt worden.