Sechsteldukat des Passauer Bischofs Sebastian von Pötting

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "SEBASTIANVS DEI GRA S R I P"; Brustbild nach rechts. Außen Fadenkreis, Schriftkreis und Perlkreis.

Rückseite: Aufschrift "EPISCOPVS PASSAVIENSIS 1674"; Fünffeldiger Wappenschild von Hochstift und Bischof unter Attributen. Außen Schriftkreis und Perlkreis.

Sebastian Johann Graf von Pötting und Persing war von 1673 bis 1689 Fürstbischof von Passau. Während seines Pontifikats förderte er die Jesuiten und setzte innerkirchliche Reformen durch. Die Münzprägung Bischof Sebastian Johanns war in weiten Teilen unauffällig, da er vom Reichstaler bis zum Kreuzer in allen gängigen Silbernominalen Münzen prägen ließ. Anders sah es hingegen bei den Goldprägungen aus. Bei diesen war der Halbdukat das größte ausgeprägte Nominal, was, zusammen mit den ausgemünzten Vierteldukaten, bereits als Besonderheit gelten kann. Noch außergewöhnlicher war jedoch aus Prägung von Sechsteldukaten im Jahr 1674. Dieses Nominal gehört in der europäischen Münzgeschichte der Frühen Neuzeit zu den seltensten kleinen Goldnominalen überhaupt. Bei der Gestaltung orientierte sich Bischof Sebastian Johann an seinen größeren Goldnominalen und ließ sein Portrait auf die Vorderseite und das gevierte Wappen auf die Rückseite setzen.