Gnadenmedaille des Passauer Bischofs und späteren Kardinals Johann Philipp von Lamberg

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "IOANNES PHILIPPVS D G EP PASSAV S R I PINCEPS"; Brustbild im reich verzierten Ornat nach rechts, am Armabschnitt Datierung, darunter Signatur. Außen Schriftkreis.

Rückseite: Aufschrift "PERAGIT TRANQVILLA POTESTAS QVOD VIOLENTA NEQVID"; Knabe führt Löwen nach links, am Boden zerbrochene Ketten. Außen Schriftkreis.

Johann Philipp von Lamberg wurde 1689 zum Fürstbischof von Passau gewählt. Sein Pontifikat dauerte 23 Jahre und forderte den Diplomaten Johann Philipp durch zahlreiche Aufgaben. Vor allem stand er dabei im Dienst des Kaisers. Auf Vorschlag Kaiser Leopolds I. wurde Johann Philipp durch Papst Innozenz XII. zum Kardinal erhoben. Bei dieser Medaille, die mit ihrem Gewicht außerhalb der gängigen Münzwerte lag, handelt es sich um eine sogenannte Gnadenmedaille. Sie wurde mit der Jahreszahl 1691 ausgegeben und in verschiedenen Größen und Metallen an verdiente Persönlichkeiten verliehen. Damit stellen solche Medaillen, wie auch die Gnadenpfennige, einen Vorläufer der modernen Verdienstorden dar. Allerdings sollten sie auch eine finanzielle Belohnung für den Geehrten darstellen. Wegen ihres erheblichen Wertes sind viele solcher Medaillen eingeschmolzen worden, so dass man kaum eine vollständige Emission eines Grundtyps rekonstruieren kann. So sind von diesem Grundtyp Varianten in Silber und Gold bis hin zur Medaille im Gewicht von 40 Dukaten bekannt.