24-Kreuzer-Stück aus Schwarzburg-Sondershausen mit Würzburger Gegenstempel von 1622

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "FRATRVM COM SCHWAR LI SOND"; Vierfeldiges Wappen von Schwarzburg-Sondershausen. Außen doppelter Kordelkreis, daziwschen Schriftkreis.

Rückseite: Aufschrift "FERDINAND II DEO G ROM SEM AUGU"; Doppelköpfiger Reichsadler mit Reichsapfel, darin Wertzahl, auf der Brust. Außen doppelter Kordelkreis, daziwschen Schriftkreis. Oben Gegenstempel mit Jahreszahl und Würzburger Rennfähnlein.

Bei dem vorliegenden Stück handelt es sich um ein 24-Kreuzer-Stück derer von Schwarzburg-Sondershausen. Dieses wurde wohl 1621 auf einem zu kleinen und aus schlechtem Silber bestehenden Schrötling ausgeprägt. Solche eigentlich reichsweit gültigen Münzen, mit einem deutlich zu geringen Silberanteil, waren ein Massenphänomen. Die Zeit in der sie sich extrem häuften heißt Kipper- und Wipperzeit, Dadurch waren viele Städte, wie auch Würzburg, gezwungen die Stücke, die noch gut genug waren um gültiges Zahlungsmittel zu sein, mit einem eigenen Stempel gegenzustempeln. Diese Gegenstempel stellten sozusagen eine Garantie über den Mindeststandard bei Gewicht und Feingehalt des gegengestempelten Stücks dar. Sie war eine Zeit großer und rapider Geldentwertung, die von 1619 bis 1622 andauerte. In diesen drei Jahren wurde nahezu in allen Territorien des Reiches der Silbergehalt der Münzen immer weiter reduziert, bis die Verhältnisse im Jahr 1622 wirtschaflich kaum noch tragbar waren. Erst eine einschneidende Münzreform konnte die Inflation 1623 stoppen.