Ratsmedaille der Reichsstadt Augsburg von 1600

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "DEVS NOST REFVGIVM ET VIRTVS Im Feld: AVGVSTA VINDELIC Unten: CVM PRIVI CAES Signatur: V M"; Über einer Stadtansicht schwebt ein Engel, darunter lagern vier Flussgottheiten um den Augsburger Pyr. Oben, im Feld und unten Schrift.

Rückseite: Aufschrift "Außen: H OCT SECVNDvs FVGGER F Z K V W - H QVIR RECHLINGER V R - H I A REMB Innen: H CAR LANGENM - H IOAN ANT LAVINGER - H OCT IMHOF - H MARCvs WELSER"; Sieben sechseckige Wappenschilde, in den Ecken Röschen, darunter Jahreszahl. Außen Strichkreis und doppelter Schriftkreis.

Die Reichsstadt Augsburg war seit dem 14. Jahrhundert an der Münzprägung des Augsburger Bischofs beteiligt, hatte aber kein eigenständiges Münzrecht. Dieses erhielt die Stadt erst am 27. Mai 1521 durch Kaiser Karl V., wobei es Augsburg gestattet wurde sowohl Gold- als auch Silbermünzen zu prägen. Da Augsburg jedoch keine Bergwerke besaß, mussten Gold und Silber über den Handel erworben werden. Dies könnte auch ein Grund dafür gewesen sein, dass die Stadt Augsburg im 16. Jahrhundert kaum Medaillen ausgegeben hat. Dies änderte sich erst mit den Ratsmedaillen aus dem Jahr 1600. Der Rat der Stadt nutzte das Medium der Medaille gerne zur Selbstrepräsentation. So zeigt die erste Ratsmedaille aus Augsburg eine Stadtansicht mit Befestigungswerken auf der Vorderseite, während die Rückseite den Wappen der sieben Magistratspersonen. Unter diesen Herren waren auch je ein Vertreter der großen Händler- und Bankiersdynastien der Fugger und der Welser.