Kreuzer der Reichsstadt Augsburg von 1645

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "AVGVSTA VIN - DELICORVM"; Pyr, im Feld Jahreszahl. Außen Linenkreis, Schriftkreis und Strichelkreis.

Rückseite: Aufschrift "FERDINAND II ROM IMP S AVG"; Bekrönter doppelköpfiger Reichsadler mit Reichsapfel, darin Wertzahl, auf der Brust. Außen Schriftkreis, Linienkreis und Strichelkreis.

Die Reichsstadt Augsburg war seit dem 14. Jahrhundert an der Münzprägung des Augsburger Bischofs beteiligt, hatte aber kein eigenständiges Münzrecht. Dieses erhielt die Stadt erst am 27. Mai 1521 durch Kaiser Karl V., wobei es Augsburg gestattet wurde sowohl Gold- als auch Silbermünzen zu prägen. In den Jahren des Dreißigjährigen Kriegs hat Augsburg ca. Zweidrittel seiner Einwohner verloren und auch seine Bedeutung als überregionales Wirtschaftszentrum eingebüßt. Gegen Ende des Kriegs begann Augsburg sich wirtschaftlich wieder auf deutlich niedrigerem Niveau zu stabilisieren. Aus dieser Zeit stammt dieser Kreuzer. Kreuzer waren als Kleinmünzen im täglichen lokalen Handel im Umlauf. Somit erreichten sie mit ihren Bildern vor allem die lokale Bevölkerung, während im überregionalen Handel und im Fernhandel die Großsilber- und die Goldmünzen dominierten. Allerdings war die Augsburger Bildsprache sehr einheitlich. Ebenso wie bei den großen Nominalen war die Vorderseite dem Pyr, als Symbol der Stadt, und die Rückseite dem Kaiser vorbehalten.