Medaille der Reichsstadt Augsburg 1500 Jahr Martyrium der Heiligen Afra

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "FÜNF ZEHENTES IUBELIAHR DES MARTER TODES DER HEIL. AFRA IN AUGSBURG"; Achtzeilige Schrift, darunter zwei Sterne.

Rückseite: Aufschrift "ERHEBUNG - DER HEILIGEN AFRA Unten: DEN 15 AUG. 1804"; Stehende Heilige Afra auf Scheitrhaufen, mit Palmzweig in der Rechten und Pfahl in der Linken. Außen Schriftkreis, unten Datierung.

Die Reichsstadt Augsburg war seit dem 14. Jahrhundert an der Münzprägung des Augsburger Bischofs beteiligt, hatte aber kein eigenständiges Münzrecht. Dieses erhielt die Stadt erst am 27. Mai 1521 durch Kaiser Karl V., wobei es Augsburg gestattet wurde sowohl Gold- als auch Silbermünzen zu prägen. Bei dieser Silbermedaille stand das 1500. Jubiläum des Märtyrertods der Heiligen Afra im Mittelpunkt. Die Medaille zeigt auf der Vorderseite einen kurzen Text mit der Nennung des Ausgabeanlasses und auf der Rückseite eine Darstellung der Heiligen Afra auf dem Scheiterhaufen. Dabei wurde der Überlieferungstradition gefolgt, dass Afra auf einer Lechinsel bei lebendigem Leib verbrannt wurde. Dieses Heiligenjubiläum wurde nur gut ein Jahr vor Übernahme und Integration der Reichsstadt Augsburg durch bzw. in das Herzogtum Bayern ausgegeben. Möglicherweise wurde diese Prägung auch als Auswurfmünze während der Feierlichkeiten unter das Volk gebracht.