Batzen der Reichsstadt Nördlingen von 1514 unter Eberhard von Königstein

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "MAXIMILIAN ROMAN IMPER"; Geharnischtes und bekröntes Brustbild nach rechts, hält Zepter und Reichsapfel. Außen doppelter Perlkreis, dazwischen Schriftkreis.

Rückseite: Aufschrift "MONETA NOVA NORDLINGENS"; Zwei Wappenschilde, darüber Jahreszahl, darunter Buchstabe. Außen doppelter Perlkreis, dazwischen Schriftkreis.

Im Jahr 1215 erhielt Nördlingen von Kaiser Friedrich II. das Stadtrecht zuerkannt und war fortan nur noch dem Kaiser unterstellt. Diesen städtischen Sonderstatus bezeichnete man später als Freie Reichsstadt. Bereits kurz nach der Stadtwerdung konnte in Nördlingen eine erfolgreiche Messe etabliert werden, die Nördlingen zu einem der bedeutendsten Handelsplätze im süddeutschen Raum aufsteigen ließ. Die Münzgeschichte Nördlingens begann 1418 mit der Prägung der ersten Goldgulden unter städtischer Aufsicht. Von 1431 bis 1535 wurde die Nördlinger Prägestätte unter wechselnden Personen betrieben, da sie vom Kaiser verpfändet wurde und somit die Erträge dem Pfandnehmer zustanden. Zum Zeitpunkt als dieser Batzen geprägt wurde, im Jahr 1514, war Eberhard von Königstein der Inhaber dieses Pfands. Wie auch zahlreiche andere süddeutsche Prägeherren ließ Eberhard von Königstein seine Batzen mit einem, für ihr Nominal, zu geringen Silberanteil ausprägen. Diese Geringwertigkeit führte in den 1520er Jahren dazu, dass viele Landesherren in ihren Gebieten keine oder nur noch die eigenen Batzen annehmen wollten.