Reichstaler der Reichsstadt Regensburg von 1737 mit Ansicht des Rathauses

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "CAROLVS VI D - G ROM IMP SEMP AVG"; Geharnischtes Brustbild nach rechts. Außen Schrift.

Rückseite: Aufschrift "PER CAROLVM POPVLO REDIENS PAX IVRA TVETVR Im Abschnitt: CVRIA RATISB"; Ansicht des Rathauses. Oben und im Abschnitt Schrift.

Die Reichsstadt Regensburg stand Anfang des 15. Jahrhunderts vor einem Dilemma. Als Reichsstadt unterstand sie dem Kaiser, war aber vollkommen vom Herzogtum Bayern eingeschlossen, so dass de facto große Macht vom Herzog von Bayern ausging. Erschwerend kam hinzu, dass die Stadt Regensburg nahezu zahlungsunfähig war. In dieser angespannten Situation erwarb man 1512 das Münzrecht für Goldmünzen, nachdem man bereits 1510 mit der Prägung von Münzen nach bayerischem Vorbild begonnen hatte. Nochmals erweitert wurde das Münzrecht 1547. Ab diesem Zeitpunkt durfte Regensburg alle Nominale prägen, die konform zur Reichsmünzordnung waren. Bei diesem Schautaler stand der Regensburger Rat mit seinem Rathaus im Zentrum. Dieses war jedoch nicht dem Rat der Stadt vorbehalten, sondern diente auch dem immerwährenden Reichstag als Sitzungsstätte. Es heißt auch, dass das Alte Rathaus von Regensburg als Sitzungs- und Gerichtsort gleich für zwei deutsche Sprichwörter prägend gewesen sein soll. Diese sind "auf die lange Bank schieben" und "am grünen Tisch entscheiden".