Medaille der Reichsstadt Regensburg auf 300 Jahre Buchdruck

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "DECUS URBIS - ET ARTIS Im Abschnitt: MDCCXL"; Zwei Genien an Setzkasten und Spindelpresse, darüber bekrönter Adler mit Schwert, Zepter und Wappenschild, oben das Auge Gottes. Oben und im Abschnitt Schrift.

Rückseite: Aufschrift "SACRA DEI HONORI AVG CAROLI VI IMPERIO RATISPONAE GLORIAE ARTIS TYPOGRAPHICAE SAEC III IUBIL CELEBRANTIS MEMORIA"; Achtzeilige Schrift im Lorbeerkranz.

Die Reichsstadt Regensburg stand Anfang des 15. Jahrhunderts vor einem Dilemma. Als Reichsstadt unterstand sie dem Kaiser, war aber vollkommen vom Herzogtum Bayern eingeschlossen, so dass de facto große Macht vom Herzog von Bayern ausging. Erschwerend kam hinzu, dass die Stadt Regensburg nahezu zahlungsunfähig war. In dieser angespannten Situation erwarb man 1512 das Münzrecht für Goldmünzen, nachdem man bereits 1510 mit der Prägung von Münzen nach bayerischem Vorbild begonnen hatte. Nochmals erweitert wurde das Münzrecht 1547. Ab diesem Zeitpunkt durfte Regensburg alle Nominale prägen, die konform zur Reichsmünzordnung waren. Zusätzlich konnte die Stadt Regensburg jederzeit Medaillen zu beliebigen Themen herausgeben. In diesem Fall war das 300-jährige Jubiläum des Buchdrucks mit beweglichen Lettern der Ausgabeanlass. Im Gegensatz zu anderen Prägeherren stellte man in Regensburg die Erfindung an sich in den Vordergrund, während die Namen und die Herkunft der Erfinder nicht genannt wurden. Damit kann dieser Medaillentyp als eine relativ neutrale Gedenkmedaille bezeichnet werden.