Pfennig von Bischof Berthold von Bamberg aus Griffen

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Geflügelter Fischleib mit menschlichem Kopf mit Mitra. Außen doppelter Wulstkreis.

Das Bistum Bamberg hatte einen relativ großen Grundbesitz in Kärnten, insbesondere um die Städte Villach und Griffen, sowie im oberen Lavanttal und im Kanaltal. Vor allem wegen der dortigen Silbervorkommen und der Weinberge war dieser Besitz den Bamberger Bischöfen im Hoch- und Spätmittelalter sehr wichtig. Die Silbervorkommen waren sogar so groß, dass sich die Eröffnung einer eigenen Münzstätte in Villach zeitweise lohnte. Diese Neugründung fiel in die letzten 20 Jahre des 12. Jahrhunderts. Sie wurde jedoch bereits in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts wieder aufgegeben. Dafür entstand unter Bischof Berthold von Leiningen nochmals eine kurzlebige Prägestätte in Griffen. Dort nahm man sich die Münzen der Herzöge von Kärnten aus der Prägestätte Völkermarkt zum Vorbild und münzte Brakteaten aus. Unter einem Brakteaten versteht man einen Pfennig, der aus sehr dünnem Silberblech einseitig geprägt wurde. Allerdings ist die Bezeichnung als Brakteat ein moderner Forschungsbegriff.