Halbtaler des Eichstätter Bischofs Johann Konrad von Gemmingen

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "IOHANNES CONRADVS D G EPISCOPVS EYSTETENS"; Doppelwappen, darüber geflügelter Puttenkopf, darunter Jahreszahl. Außen Schriftkreis.

Rückseite: Aufschrift "GLORIA TIBI DOMINE - QVI NATvs ES DE VIRGINE"; Madonna mit Christuskind im Strahlenkranz. Außen Schriftkreis.

Johann Konrad von Gemmingen war bereits ein Jahr für die Verwaltung des Bistums Eichstätt zuständig, als er 1595 zum Bischof von Eichstätt geweiht wurde. Er war aber nicht nur Bischof sondern auch Renaissancefürst, so dass er vor allem die Künste in seinem Hochstift aktiv förderte. Das wohl bekannteste, von ihm in Auftrag, gegebene Kunstwerk war die sogenannte Gemmingen-Monstranz. Der Wert dieser Monstranz, die aus Gold, Perlen, Diamanten und weiteren Edelsteinen bestand, wurde zeitgenössisch auf rund 150.000 Gulden geschätzt. Diese entsprach dem Wert von 50 bis 60 prächtigen Stadthäusern, wobei der Goldschmied 3.000 Gulden, also ungefähr den Wert eines sehr prächtigen Stadthauses, als Entlohnung erhielt. Diese Monstranz wurde kurz nach 1800 zerstört und Teile des Goldes und der Edelsteine wurden in die Bayerischen Kroninsignien eingearbeitet. In der Münzprägung beschränkte sich Bischof Johann Konrad auf die Ausprägung von repräsentativen Talern und Halbtalern, sowie von deren Goldabschlägen.