Doppeltaler des Eichstätter Bischofs Johann Euchar Schenk von Castell

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "D G IOAN EUCHARIUS EPISCOPUS EYSTETT SAC ROM IMP PRINCEPS"; Vierfach behelmtes, geviertes Hochstifts- und Familienwappen, gehalten von zwei Löwen, dahinter Krummstab und Schwert. Außen Kordelkreis, Schriftkreis und Perlkreis.

Rückseite: Aufschrift "SANCTUS WILIBALDUS EPISCOPUS EYSTETTENSIS 1694"; Stehender Heiliger Willibald hält in der Linken Krummstab, die Rechte zum Segen erhoben, unten Hochstiftswappen. Außen Kordelkreis, Schriftkreis und Perlkreis.

Johann Euchar Schenk von Castell war bei seiner Bischofswahl 1685 bereits sehr krank. Seine Wirtschaftsförderung erstreckte sich vor allem auf die Beauftragung von Bauwerken. Durch diesen Bau von Kirchen und Schlössern sollte auch der Bevölkerung geholfen werden, da dabei die lokalen Handwerker Beschäftigung fanden. Im Bereich der Münzprägung ließ Bischof Johann Euchar fast ausschließlich Silbermünzen in Nürnberg prägen. Die Ausnahme bildeten nur einige wenige Goldabschläge im Gewicht von mehrfachen Dukaten. Dieser Taler ist von seiner Bildsprache her stärker auf das Bistum als auf den Bischof ausgerichtet. So trägt die Vorderseite das bischöfliche Wappen, das von zwei Löwen gehalten wird, weswegen auf eine Darstellung von Johann Euchar verzichtet wurde. Die Rückseite war hingegen dem Bistumsheiligen Willibald, dem ersten Bischof des Bistums Eichstätt vorbehalten. Er war es auch, der den Eichstätter Raum als erster zu missionieren versuchte.