Doppelter Neujahrsgoldgulden des Würzburger Bischofs Philipp Adolf von Ehrenberg

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "PHILIP ADOLP D G EPS WIRTZB FRA ORI DVX"; Dreifach behelmtes, geviertes Bischofswappen. Außen doppelter Perlkreis, dazwischen Schriftkreis.

Rückseite: Aufschrift "OBSEQVIVM PATRIAE PATRI FELICITER OFFERT Im Feld: S - P - Q - W"; Rennfähnlein auf verziertem Schild, im Feld Buchstaben. Außen doppelter Perlkreis, dazwischen Schriftkreis.

Philipp Adolf von Ehrenberg war von 1623 bis 1631 Fürstbischof von Würzburg. Unter ihm wurde die Hexenverfolgung im Hochstift intensiviert. Davon abgesehen wurde sein Pontifikat von den Wirren des Dreißigjährigen Kriegs und der Bewältigung der Kipper- und Wipperzeit, einer der größten Inflationen in der deutschen Geschichte, überschattet. Numismatisch ließ er, im Gegensatz zu seinen direkten Vorgängern, auch Kleinmünzen in größerem Umfang prägen. Einen absoluten Sonderfall stellt der Dickabschlag eines Neujahrsguldens dar. Dieses höchst seltene Stück im Gewicht eines Doppelguldens war Teil einer Würzburger Tradition. So hatte die Stadt zum Jahreswechsel eine bestimmte Anzahl an Goldgulden, sogenannten Neujahrsgulden, an den Stadtherren, also in diesem Fall an den Fürstbischof, abzuführen. Im 19. Jahrhundert wurde diese Tradition von den bayerischen Königen weitergeführt. Somit stand ihnen als den neuen Stadtherren der gleiche Betrag in Goldgulden zu, wie bereits im 17. Jahrhundert dem Bischof Philipp Adolf von Ehrenberg.