Taler der Reichsstadt Augsburg mit Stadtansicht von 1643

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "IMP CAES FERD III P F GER HVN BOH REX"; Geharnischtes Brustbild nach rechts. Außen doppelter Linienkreis, dazwischen Schriftkreis.

Rückseite: Aufschrift "AVGVSTA VIN - DELICORVM"; Stadtansicht von Augsburg mit Befestigungswerken, davor Pyr, darüber geflügelter Puttenkopf. Außen doppelter Linienkreis, dazwischen Schriftkreis.

Die Reichsstadt Augsburg war seit dem 14. Jahrhundert an der Münzprägung des Augsburger Bischofs beteiligt, hatte aber kein eigenständiges Münzrecht. Dieses erhielt die Stadt erst am 27. Mai 1521 durch Kaiser Karl V., wobei es Augsburg gestattet wurde sowohl Gold- als auch Silbermünzen zu prägen. Da Augsburg jedoch keine Bergwerke besaß, mussten Gold und Silber über den Handel erworben werden. Das so erworbene Silber nutze man auch zur Prägung von repräsentativen Mehrfachtalern. In diesem Fall handelt es sich jedoch um einen einfachen Taler. Bei der Wahl des Rückseitenmotivs entschied man sich für die Stadtansicht mit Befestigungswerken. Solche Stadtdarstellungen waren gerade im 17. Jahrhundert in der Münzprägung sehr beliebt. Die Vorderseite war hingegen dem Kaiser vorbehalten. Dieser wurde auf diesem Taler mit einem energischen Brustbild geehrt. Hierbei ist besonders der Harnisch hervorzuheben. Solche Harnische waren auch in der Zeit des Dreißigjährigen Kriegs Teil der Feldherrenuniform. Zudem wurden nahezu alle weltlichen Herrscher der Zeit im Münzbild mit einem Harnisch dargestellt.