Reichsguldiner der Stadt Nürnberg von 1613

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "RESPV NVRENBERG F F"; Zwei Wappenschilde, darüber Puttenköpfe, an Girlanden befestigt, darüber Schriftkartusche. Unten Jahreszahl.

Rückseite: Aufschrift "MATHIAE ROM IMP - AVG P F DECRETO"; Bekrönter doppelköpfiger Reichsadler, auf der Brust Reichsapfel mit Wertzahl. Außen doppelter Perlkreis, dazwischen Schriftkreis.

Die Reichsstadt Nürnberg hatte schon seit dem Hochmittelalter das Recht Münzen im Namen des Kaisers zu prägen. Ab dem 15. Jahrhundert durfte man jedoch auch als Stadt eigene Münzen herausbringen. Gerade im Bereich der Silbermünzprägung waren das 15. und 16. Jahrhundert Zeiten des Wandels. Dabei pflegte die Stadt Nürnberg seit 1429 ein als fortschrittlich anzusehendes Münzwesen, das als Grundlage auf dem Pfennig basierte. Somit behielt der Pfennig in Nürnberg noch bis ins 16. Jahrhundert seine währungspolitische Vormachtstellung. Im Jahr 1527 begann man in Nürnberg mit der Prägung von Großsilbermünzen. Diese größeren Silbernominale ermöglichten es der Stadt Nürnberg Münzen zu prägen, die für den Groß- und Fernhandel geeignet waren, ohne dafür das Gold ausmünzen zu müssen. Damit folgte man einem reichsweiten Trend hin zu größeren Silbermünzen deren Kaufkraft der einer Goldmünze entsprach. Bis zum Beginn des 17. Jahrhunderts hatten sich die Goldgulden und die Großsilbermünzen in ihrer Kaufkraft voneinander entfernt. Allerdings blieb der Guldiner bzw. später Gulden für eine Silbermünze im Wert von 60 Kreuzern erhalten.