Taler der Stadt Nürnberg von 1629

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "MO ARG REIP - NORIMBERG Im Abschnitt: VENIAVT SVB VENITVIS O CHRISTE REDDEMPTO"; Stadtansicht, darüber drei Wappenschilde. Oben und im Abschnitt Schrift.

Rückseite: Aufschrift "FERDINAND II D G ROM - IMP SE AV GER H B REX"; Bekrönter doppelköpfiger Reichsadler, mit kaiserlichem Portraitmedaillon auf der Brust, hält Schwert und Zepter. Außen Linienkreis, Schriftkreis und Perlkreis.

Die Reichsstadt Nürnberg hatte schon seit dem Hochmittelalter das Recht Münzen im Namen des Kaisers zu prägen. Ab dem 15. Jahrhundert durfte man jedoch auch als Stadt eigene Münzen herausbringen. Gerade im Bereich der Silbermünzprägung waren das 15. und 16. Jahrhundert Zeiten des Wandels. Dabei pflegte die Stadt Nürnberg seit 1429 ein als fortschrittlich anzusehendes Münzwesen, das als Grundlage auf dem Pfennig basierte. Somit behielt der Pfennig in Nürnberg noch bis ins 16. Jahrhundert seine währungspolitische Vormachtstellung. Im Jahr 1527 begann man in Nürnberg mit der Prägung von Großsilbermünzen, also Talern und Halbtalern. Dieser Taler entstand während des Dreißigjährigen Kriegs. Eine Besonderheit stellt die Art der Datierung dar. Um die Jahreszahl der Prägung zu erfahren, muss man die größter geschriebenen Buchstaben aus dem Text im Abschnitt als römische Zahlen ansehen und zusammenzählen. Hat man dies gemacht, erhält man in diesem Fall die Jahreszahl 1629. Diese Form der versteckten Datierung war im 17. Jahrhundert sehr beliebt.