Taler der Reichsstadt Regensburg auf die Besetzung durch Bernhard von Sachsen-Weimar

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "SI DEVS PRO NOBIS QVIS CONTRA NOS"; Stadtansicht von Norden, mit den teilweise abgebrochenen Donaubrücken, darüber die strahlende Sonne. Außen doppelter Kordelkreis, dazwischen Schriftkreis.

Rückseite: Aufschrift "BERNHARDVS SAX DVX VICTOR RATISPONAM INGREDITVR IV. NOV 1633"; Siebenzeilige Schrift. Außen Lorbeerkranz.

Die Reichsstadt Regensburg stand Anfang des 15. Jahrhunderts vor einem Dilemma. Als Reichsstadt unterstand sie dem Kaiser, war aber vollkommen vom Herzogtum Bayern eingeschlossen, so dass de facto große Macht vom Herzog von Bayern ausging. Erschwerend kam hinzu, dass die Stadt Regensburg nahezu zahlungsunfähig war. In dieser angespannten Situation erwarb man 1512 das Münzrecht für Goldmünzen, nachdem man bereits 1510 mit der Prägung von Münzen nach bayerischem Vorbild begonnen hatte. Nochmals erweitert wurde das Münzrecht 1547. Ab diesem Zeitpunkt durfte Regensburg alle Nominale prägen, die konform zur Reichsmünzordnung waren. Darunter vielen auch Großsilbermünzen wie der Taler. Dieses Exemplar war der Einnahme Regensburgs durch den schwedischen Heerführer Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar gewidmet. Dieser nahm die Stadt am 4. November 1633 ein. Gerade die protestantische Bevölkerung Regensburgs muss diese Inbesitznahme sehr positiv aufgenommen haben, da der Eroberer gefeiert wurde.