Vergoldete und gefasste Hochzeitsmedaille nach Hieronymus Magdeburger

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Zwei sich haltende Hände, darüber Blumen und Krone, darunter Totenkopf, Herz und Stundenglas.

Rückseite: Aufschrift "GENE 2"; Erschaffung Evas aus der Rippe Adams und der Sündenfall, im Abschnitt Schrift.

Bei dieser Medaille, die später von einem Goldschmied gefasst wurde, handelt es sich um eine Hochzeitsmedaille. Solche thematischen Medaillen entstanden erst im Laufe des 16. Jahrhunderts und ermöglichten durch die allgemeineren Motive eine größere Auflage und somit eine Verbreitung in weitere Bevölkerungsschichten. In diesem Fall handelt es sich um ein Stück aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Gerade die Vorderseitendarstellung erreicht eine große Bedeutungstiefe. So stehen die beiden verschränkten Hände, die ein Herz halten, für die Liebe und die Ehe, während Krone und Blumen als Glückssymbole anzusehen sind. Diese Glückssymbole gehen aber auch in einen einfassenden Ring über, der sowohl als Symbol der Ewigkeit, als auch als Ehering gesehen werden kann. Zeittypisch durften auch nicht die Zeichen der Vergänglichkeit allen irdischen Lebens fehlen. Als solche sind der Totenschädel und das Stundenglas zu deuten. Die Rückseite hingegen zeigt die Schöpfung des Menschen und den Sündenfall, wobei beide Bilder die Ehe auf die christliche Heilslehre beziehen sollten.